© Hochbahn Hamburg / U-Bahn-Haltestelle Steinstraße
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Hamburg: Weniger Autoverkehr durch das 9-Euro-Ticket

Durch die Einführung des 9-Euro-Tickets ist der Autoverkehr in Hamburg zurückgegangen.

Das zeigt eine neue Untersuchung des Verkehrsdatenunternehmens TomTom für die Hamburg-Redaktion der Wochenzeitung DIE ZEIT, über die in der aktuellen Ausgabe berichtet wird. In den meisten der 37 untersuchten Stadtteile lag der Rückgang im ein- bis zweistelligen Prozentbereich. Dieser Effekt trat sowohl in zentrumsnahen als auch in zentrumsfernen Stadtteilen auf, in wohlhabenden wie auch in weniger wohlhabenden Wohnvierteln.

Für die Untersuchung wurde der Start- und der Zielverkehr in drei Maiwochen, also vor Einführung der ÖPNV-Subvention, mit dem Verkehr in drei Juni-Wochen verglichen, als das Ticket schon im Handel war. In 35 der untersuchten Stadtteile nahm der Verkehr an Werktagen ab, ein ähnlicher Effekt zeigte sich an Wochenenden.

Deutlich geringer fiel der Effekt in dörflichen Regionen des Stadtstaates aus, wo die ÖPNV-Versorgung vergleichsweise schlecht ist. Demnach scheint der Verkehrsrückgang vor allem mit dem 9-Euro-Ticket zusammenzuhängen, weniger mit dem Anstieg des Benzinpreises, von dem alle Stadtteile gleichermaßen betroffen sind.

Die Daten der Untersuchung wurden vor dem Beginn der Hamburger Sommerferien erhoben. Daher scheidet die urlaubsbedingte Abwesenheit vieler Bewohner als Ursache für die Verkehrsreduktion aus. Allerdings weckt die Untersuchung Zweifel daran, ob die Verkehrsverminderung stabil bliebe, falls das Angebot des 9-Euro-Tickets verlängert werden sollte. Wie die ZEIT berichtet, zeigte sich der Rückgang am stärksten unmittelbar nach Einführung des Billigfahrscheins. Danach nahm der Verkehr zu.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /