Nanobeschichtung: SALD sucht Investoren

Das niederländische Start-up SALD will durch Fremdkapital das Wachstum beschleunigen und in Forschung und Produktion seiner Photovoltaik-Beschichtungstechnologie investieren.Foto: SALD BV
SALD-Beschichtungen sollen eine neue Generation der Perowskit-Silizium-Tandemsolarzellen mit höheren Wirkungsgraden ermöglichen.
Das niederländische Start-up SALD will durch Fremdkapital das Wachstum beschleunigen. Das Unternehmen hat eine Beschichtungstechnologie entwickelt, die auch für die Herstellung von Perowskit-Silizium-Tandemsolarzellen zum Einsatz kommen soll.

SALD BV, Spezialist für die Oberflächentechnologie „Spatial Atomic Layer Deposition“ (SALD), öffnet sich erstmals für Investoren. „Wir haben die technologische Entwicklung weitgehend abgeschlossen, erste kommerzielle Erfolge am Weltmarkt erzielt und sind jetzt bereit, durch Fremdkapital das Wachstum zu beschleunigen“, sagt CEO Frank Verhage. Er führt aus: „Unser mehrfach patentiertes Verfahren, um im industriellen Maßstab Beschichtungen aufzutragen, die so dünn sind wie ein einziges Atom, hat das Potenzial, ganze Branchen zu revolutionieren.“ Das Unternehmen erwartet 2022 wie schon im Vorjahr eine Umsatzverdoppelung.

Nanobeschichtungen, die sich aus übereinander gestapelten atomdünnen Ebenen aus unterschiedlichen Substanzen zusammensetzen, gelten laut Verhage als „the next big thing“. Sie stellen die Schlüsseltechnologie etwa für Photovoltaik-Module mit höchster Effizienz, für organische Elektronikchips mit 5- bis 7-Nanometer-Strukturen, für hauchdünne reißfeste Verpackungsfolien, für Technotextilien mit neuartigen Eigenschaften und für Batterien, die E‑Autos weit über 1.000 Kilometer ohne Nachladen antreiben. Spatial Atomic Layer Deposition kann eine dazu benötigte Querschnittstechnologie sein, ist SALD-Chef Frank Verhage überzeugt. Zudem steht sie nach Jahrzehnten der Laborforschung an der Schwelle zur industriellen Massenproduktion. Rund 45 Industrieunternehmen weltweit interessieren sich laut Angaben von SALD dafür, die SALD-Technologie in ihre Fertigungsprozesse zu integrieren. Mit dem neuen Kapital soll die Forschung und Produktion erweitert werden.

Erst kürzlich hatte das Unternehmen aus Eindhoven bekannt gegeben, dass es eine Beschichtungsanlage an das staatliche Solarinstitut von Singapur (SERIS) geliefert hat. In der Solarwirtschaft lassen sich mit SALD-Beschichtungen für die neue Generation der Perowskit-Silizium-Tandemsolarzellen Wirkungsgrade bei der Solarstromerzeugung erreichen, die weit über der theoretischen Grenze von reinem Silizium liegen. Genau auf diesem Gebiet plant SERIS auch den Einsatz der neuen SALD-Anlage.

1.8.2022 | Quelle: SALD | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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