Forschende wollen natürlichen Wasserstoff in Afrika heben

Eine Gruppe von Frauen udn Männern in einem Raum mit zugeschaltetetn Kolleg:Innen auf einer Videowand.Foto: Fraunhofer IEE
Kick-off Meeting der Partnerorganisationen zu HyAfrica in Ben Slimane, Marokko.
Natürlich vorkommender Wasserstoff kann eine attraktive Option zur lokalen Energieversorgung in Afrika werden. Das untersucht ein Forscherteam aus Marokko, Mosambik, Südafrika, Togo, Portugal und Deutschland.

Eine Gruppe von Universitäten und Forschungseinrichtungen wollen dem Potenzial von natürlich vorkommendem Wasserstoff in Afrika auf den Grund gehen. Dabei handelt es sich um Wasserstoff, der sich in bestimmten geologischen Formationen kontinuierlich anreichert. Dieses natürlich vorkommende Gas hat auch die Bezeichnung „weißer“ Wasserstoff. Bei dem Projekt handelt es sich um HyAfrica. Es steht für „Towards a next-generation renewable energy source – a natural hydrogen solution for power supply in Africa“.

Das von dem portugiesischen KMU Converge!, einer Ausgründung der Universität Évora, koordinierte Projekt-Konsortium besteht aus dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE, der Universität Mohammed Premier in Marokko, der Universität Lomé in Togo, den Universitäten Limpopo und Pretoria in Südafrika sowie der Universität Eduardo Mondlane und dem Nationalen Direktorat für Geologie und Bergbau in Mosambik. Das Kick-off-Meeting der Partnerorganisationen Mitte September in Ben Slimane, Marokko, bildete nun den Auftakt der Zusammenarbeit. Das Projekt HyAfrica ist für drei Jahre ausgelegt.

Natürlicher Wasserstoff ist eine primäre und saubere Energiequelle, die sich durch geochemische Reaktionen in geologischen Formationen kontinuierlich generiert. Die Methoden zur Erkundung und Nutzung von natürlichem Wasserstoff sind jedoch nur unzureichend definiert. Außerdem existieren dafür in den betreffenden Ländern kaum Regulierungsmaßnahmen.

Im Rahmen des Projekts untersuchen die Partner die Möglichkeit, den Wasserstoff zur Stromerzeugung in autonomen und netzunabhängigen Systemen für ländliche und isolierte Gemeinden in Afrika zu nutzen. Und zwar in Marokko, Mosambik, Südafrika und Togo. Diese ständig nachwachsende Ressource hat das Potenzial, eine kostengünstige, klimafreundliche Ergänzung zur Herstellung von Wasserstoff zu sein. Und damit eine Alternative zur industriellen Produktion von blauem und grünem Wasserstoff.

»Zusammen mit den lokalen Teams und Universitäten werden wir untersuchen, ob dieser natürlich vorkommende Wasserstoff für die einheimische Bevölkerung wirtschaftlich potenziell nutzbar ist«, sagt Projektleiterin Dr. Maike Buddensiek vom Fraunhofer IEE.

21.9.2022 | Quelle: Fraunhofer IEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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