Bundesregierung will Erdwärme ausbauen

Die Bundesregierung hat ein Eckpunktepapier mit Maßnahmen vorgestellt, die den Ausbau der Erdwärme voranbringen sollen.Foto: BVG / Marcus Schaf
Tiefe Geothermie kann ganzjährig und verlässlich Wärme liefern. Im Bild der Bohrturm Bentec beim Geothermieprojekt Schäftlarnstraße in München.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat ein Eckpunktepapier mit Maßnahmen vorgestellt, die den Ausbau der Erdwärme voranbringen sollen. Bis 2030 sollen mindestens 100 neue Geothermieprojekte hinzukommen.

Die Bundesregierung will die Potenziale der Erdwärme näher untersuchen und in einem ersten Schritt mit den Bundesländern, Verbänden und Unternehmen einen Konsultationsprozess starten. „Die Erdwärme steht uns ganzjährig und verlässlich zur Verfügung, sie ist wetterunabhängig, krisensicher und nahezu unerschöpflich. Darum ist es richtig, die Nutzung der Erdwärme in Deutschland weiter voranzubringen. Wir haben daher einen Konzeptvorschlag mit acht konkreten Maßnahmen entwickelt, den wir in einem ersten Schritt zur Konsultation stellen wollen, um darauf aufbauend konkrete Geothermieprojekte an den Start zu bringen“, sagt Robert Habek, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. „Die Nutzung der Erdwärme muss nach unserer Einschätzung konsequent zusammen gedacht werden mit dem Ausbau und der Dekarbonisierung der Wärmenetze. Denn beides ist gerade für Kommunen und bei der Entwicklung einer klimaneutralen Wärmeversorgung wichtig.“

Bis 2030 will Deutschland fünfzig Prozent der Wärme klimaneutral erzeugen. Die Eröffnungsbilanz Klimaschutz vom Januar 2022 enthält daher bereits das konkrete Ziel, in der Mitteltiefen und Tiefen Geothermie bis zum Jahr 2030 ein geothermisches Potenzial von 10 TWh so weit wie möglich zu erschließen und die derzeitige Einspeisung in Wärmenetze aus dieser Quelle damit zu verzehnfachen. „Um dies zu erreichen, wollen wir bis 2030 mindestens 100 zusätzliche geothermische Projekte anstoßen, an Wärmenetze anschließen und die Geothermie in Wohngebäuden, Quartieren und industriellen Prozessen nutzbar machen“, so Habeck.

Bundesverband Geothermie begrüßt die Erdwärme-Pläne der Bundesregierung

Der acht Punkte umfassende Plan greift laut Bundesverband Geothermie (BVG) wichtige Forderungen der Branche auf und gibt einen kräftigen Impuls für den Hochlauf der Technologie. Zentrale Maßnahmen des vorgelegten Papiers sind neben Beschleunigungen bei den Genehmigungsverfahren die Schaffung einer Fündigkeitsabsicherung sowie eine umfassende Explorationskampagne.

Der angeschobene Prozess müsse nun schnell in die Umsetzung kommen, so der BVG. Denn die Diskrepanz zwischen der Zieldefinition und den gegenwärtigen Zeithorizonten für die Umsetzung geothermischer Projekte müsse man dringend verkleinern. Das vorgelegte Papier “Eckpunkte für eine Erdwärmekampagne“ sei „ein richtiger Schritt in Richtung einer klimafreundlichen und zuverlässigen Wärmeversorgung und ein wichtiges Signal für die Branche“, so BVG-Präsident Helge-Uve Braun.

Das Eckpunktepapier der Bundesregierung zum Ausbau der Erdwärme ist unter diesem Link zu finden.

14.11.2022 | Quelle: BVG, BMWK | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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