© JoshuaWoroniecki auf pixabay / Strasse
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“Lobau Bleibt”-Aktivist:innen besuchen Wiener Neustädter Protest gegen Ostumfahrung

Lena Schilling bei Anrainer:innen und Landwirt:innen vor Enteignung

Wiener Neustadt - LobauBleibt-Sprecherinnen Lena Schilling und Lucia Steinwender kamen gestern gemeinsam mit Max Nutz (Fridays for Future NÖ) zu einem Lokalaugenschein bei den Betroffenen der geplanten Ost“umfahrung” in Wiener Neustadt und Lichtenwörth. Spätestens seit der “Traktor-Demo” erlangte die umstrittene Megastraße bundesweit Bekanntheit und erhitzt die Gemüter im Niederösterreich-Wahlkampf.

“Die Ost’umfahrung’ ist das nächste Betonprojekt, dass es zu verhindern gilt, wenn wir noch eine Chance haben wollen, die Klimakatastrophe abzuwenden. Mikl-Leitner sollte aufhören, mit neuen Schnellstraßen die Klimakrise zu befeuern, statt Klimaaktivist:innen zu kriminalisieren!” so Lena Schilling, Sprecherin von LobauBleibt. “Bei unserem Besuch haben wir gesehen, wie groß der Widerstand in ganz Wiener Neustadt ist. Die Menschen vor Ort haben die Nase voll von neuen Verkehrslawinen und Flächenfraß. Gemeinsam
werden wir das Megaprojekt stoppen!”

Für die Ost“umfahrung” droht zahlreichen Landwirt:innen die Enteignung, auch dem Lichtenwörther Bauern Hans Gribitz: “Regionale und naturnahe Landwirtschaft wird immer wichtiger. Dafür brauchen wir die wertvollen Flächen und keine Bodenversiegelung. Die ständige Ausweitung des Straßenverkehrs ist der falsche Weg – die meisten Menschen hier sind für die Erhaltung der extrem fruchtbaren 'Lichtenwörther Äcker' und für ein Umdenken.“

Auch Josef Worm, der sich in einer Wiener Neustädter Pfarrgemeinde zum Thema "Schöpfungsverantwortung” engagiert, ist gegen die Megastraße: “Diese Schneise in die Natur wäre die klimaschädlichste Weichenstellung in der Region seit Jahren. Sie brächte keine Entlastung, sondern ein jährliches Plus an 1,3 Millionen Autofahrten - ein CO2-Desaster! Hauptziel der Straße ist laut Bundesverwaltungsgericht die bessere Erschließbarkeit von Gewerbegebieten - es geht um Profitgier auf Kosten der Allgemeinheit!”

Auch die Lichtenwörtherin Karin Thiem empfing die Aktivist*innen. “Diese sinnlose Straße soll dutzende Hektar dieses wertvollen Bodens versiegeln, die streng geschützten 'Fischa Auen' (Natura 2000) zerschneiden und ein wichtiges Naherholungsgebiet durch Beton, Lärm und Abgase zerstören. Warum starten wir nicht genau hier ein cooles Projekt einer
naturnahen regionalen Landwirtschaft? Das wäre eine innovative und sinnvolle Investition für uns alle!”, so die Mutter des Tennisstars Dominic Thiem, die sich auch im WWF engagiert.

“Als Klimabewegung stehen wir hinter allen, die wegen solch zerstörerischer Megaprojekte um ihre Lebensgrundlagen und um die Zukunft ihrer Kinder fürchten müssen. Mit LobauBleibt haben wir gezeigt, dass wir solche fossilen Dinosaurier verhindern können, wenn wir uns zusammenschließen. Das werden wir wieder tun!” so Lucia Steinwender, Sprecherin von System Change not Climate Change und LobauBleibt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /