‹ Zurück zur Übersicht
Wiley Verlag

© Wiley Verlag | „Wiley Verlag“ von Peter Spiegel (Autor), Georgios Zervas (Autor)

Allerhöchste Zeit für „Planet We“

Wie das Prinzip der Wettbewerbsneutralität Wirtschaft & Weltpolitik zu echter globaler Nachhaltigkeit revolutionieren können. Ein Report von Peter Spiegel und Georgios Zervas mit Start der Planet We Initiative.

Gibt es einen Weg, wie Klima-, Bildungs-, soziale, wirtschaftliche, politische und sonstige notwendige Wenden zügig angepackt und effektiv umgesetzt werden können? Die Antwort ist so einfach wie spektakulär hoffnungsstiftend: Selbst ausgesprochen kühne Handlungskonzepte stellen für die Wirtschaft absolut kein Problem dar, wenn sie eine Voraussetzung erfüllen: Wettbewerbsneutralität!

Wettbewerbsneutrale Lösungen bereiten den Weg zu einer erfolgreichen Transformation der heutigen zu sehr auf Wetten orientierten Wirtschaft zu einer blühenden öko-sozial nachhaltigen und zutiefst menschlichen „Planet We Economy“. Das neue Buch von Peter Spiegel und Georgios Zervas aus dem WeQ Institute Team erläutert das Prinzip der Wettbewerbsneutralität und wendet es auf die großen Gestaltungshebel von öko-sozialen Standards bis hin zur lokalen bis globalen Steuer-, Bildungs- und Innovationspolitik an – insgesamt auf nicht weniger als 10 Großbaustellen der heutigen globalen Herausforderungen.

Das Buch ist zum Erscheinen bereits für das „Sachbuch des Jahres“ nominiert. Ervin Laszlo begründet in seinem Vorwort, weshalb der internationale Club of Budapest dieses Buch zum 1. Report an den Club of Budapest machte und als ähnlich wichtig ansieht wie einst den Club of Rome Bericht „Grenzen des Wachstums“. Dazu mehr auf der Webseite zum Buch und zur damit aus der Taufe gehobenen Planet We Initiative: www.planetwe.net
Dazu ein Interview des Verlags mit Peter Spiegel:

Warum „Planet We“? Was ist Ihre Kernbotschaft mit dieser Begriffsschöpfung?

Wir behandeln unseren Planeten gleich in zweifacher Hinsicht so ähnlich wie der Bengalische Feigenbaum (siehe Foto) seinen Mutterbaum: Er erdrosselt seinen Mutterbaum immer mehr und treibt seine Wurzeln – immer weiter wuchernd – sogar über diesen hinaus. Wer dafür ein symbolträchtiges Bild in seinem Kopf einprägen möchte, google das von Feigenbäumen überwucherte Weltkulturerbe Ankor Wat. Seit einiger Zeit erkennen wir – wenn auch noch zu langsam –, dass wir das Ökosystem unseres Planeten und dessen natürliche Mutterkompetenzen immer mehr erdrosseln und uns selbst die Luft zum Atmen nehmen. Wir müssen grundlegend umlernen in Richtung des ökosystemisch nachhaltigen Zusammenspiels der planetarischen Vielfalt und der universellen Vernetztheit von allem mit allem. Unser Planet ist in diesem Sinne am knappsten beschrieben als „Planet We“. Da wir Menschen auf diesem Planeten jedoch längst zutiefst planetarisch mitgestaltende Wesen sind, müssen wir sowohl unser aller menschliche Kompetenzen als auch insbesondere unsere menschlichen Entscheidungssysteme entsprechend auf „Planet We“-Erfordernisse updaten.

Dass neben digitalen vor allem die „menschlichen Kompetenzen“ zukunftsentscheidend sind, setzt sich als Erkenntnis ja bereits in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik langsam durch?

Ja, das stimmt. Aber es geht zu langsam und noch zu schlagseitig fast nur um digitale Kompetenzen. Erst eine überschaubare Minderheit ist so weit, dass sie erkennt: „Collaboration is the next competition”. So beschreibt der Unternehmens- und Gesellschaftsberater und Erfinder der Hackathons Todd Khozein das neue Paradigma. Die Entwicklung der urmenschlichen, der kollaborativen und der gesamtsystemisch problemlösenden Kompetenzen entscheiden über die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und Gesellschaften. Es hat sich noch nicht weit genug herumgesprochen, dass die erfolgreichsten Innovationsteams, Unternehmen und sogar Länder längst umgeschaltet haben auf die Skalierung der Visions- und Teamkompetenz ihrer Mitarbeitenden.

Warum und wie sollten „Wirtschaft und Weltpolitik wettbewerbsneutral“ gestaltet werden, wie es im Untertitel Ihres Buches heißt?

Um zunächst einem möglichen Missverständnis vorzubeugen: Wettbewerb und Wettbewerbsneutralität sind keineswegs Widersprüche – zweiteres ist vielmehr die Voraussetzung, dass ersteres gut funktionieren kann. Wettbewerb ist seinem Wesen nach auf Finden und Entwickeln von besseren Lösungen ausgerichtet und war und ist damit der Urgrund für die Entfaltung der unfassbaren Lebendigkeit und Leistungsfähigkeit der Natur – wie auch der menschlichen Kultur. Ein Wettkampf mit den Stärksten als Evolutionssiegern hätte uns hingegen eine Welt von nur noch Feigenbäumen und Dinosauriern beschert. Leben und Überleben „lebt“ hingegen offensichtlich von ökosystemischer Vielfalt. Und genau dies müssen wir auch in der menschlichen Evolution als allerwichtigste Kulturleistung erkennen und absichern: durch wettbewerbsneutrale politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen.

Das bedeutet für Wirtschaft und Weltpolitik: Wir brauchen überlebensnotwendig den Wechsel – weg von einer Weltordnung, die sich mit überbordender Dominanz von Partikular- und Nationalinteressen, Blockbildungen und Vetorechten in eine erschreckende globale Gestaltungslähmung der zutiefst „Unvereinten Nationen“ manövrierte. Und hin zu einer tiefgreifend neu gedachten handlungsfähigen und demokratischen UNO 2.0, die sich zugleich vorranging als Organ von uns Menschen als Weltbürger und Weltbürgen versteht. Erst mit diesem Schritt zu planetar funktionsfähigen Entscheidungssystemen für notwendigerweise planetare Rahmengestaltungen wird unsere Zukunftsfähigkeit gelingen. Die ersten zehn Beispiele für solcherart wettbewerbsneutrale Rahmensetzungen in unserem Buch sollen eine Einladung sein, wie ungemein attraktiv und effektiv sie sind für unser aller Zukunft.

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren