© Tomas Freres
© Tomas Freres

Verbrenner-Zulassung nach 2035 nicht sinnvoll: Wirtschaftswissenschaftlerin fordert höhere CO2 Preise auf Benzin und Diesel

„Wenn wir in Zukunft noch im großen Stil Verbrenner zulassen oder Gasheizungen einbauen, dann läuft irgendwas komplett falsch“

Eine Zulassung von Verbrennern auch nach 2035 hält die Wirtschaftswissenschaftlerin Veronika Grimm, Professorin für Wirtschaftstheorie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, für nicht sinnvoll. „Wenn wir in Zukunft noch im großen Stil Verbrenner zulassen oder Gasheizungen einbauen, dann läuft irgendwas komplett falsch“, sagt Grimm in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. Jedenfalls dann, wenn Deutschland die Klimaziele im Verkehr erreichen wolle.

Grimm kritisiert jedoch die derzeitige Debatte um E-Fuels: „Ich bin überzeugt, dass wir da gerade Scheindiskussionen führen, die völlig irrelevant sind. Der Preis wird das regeln“, so die Ökonomin. E-Fuels seien teuer. Wer künftig also ein Auto mit E-Fuels fahren wolle, werde „deutlich mehr Geld ausgeben müssen als für ein batterieelektrisches Auto.“ Daher würden sich batteriebetriebenen Autos durchsetzen.

Grimm warnt zugleich vor absoluten Verboten. Die neuen geopolitischen Rahmenbedingungen machen es wichtig, immer mehrere Optionen zu haben: „Zum Beispiel bestimmte Anlagen auf Wasserstoff umzustellen. Oder E-Fuels im Verkehr einzusetzen, um die Emissionen der Bestandsflotte zu reduzieren.“ Entscheidend für eine gute Klimapolitik sei jedoch, zugleich den „Emissionshandel anzuwerfen, damit der Verbrauch von Benzin und Diesel schnell teuer“ werde. Da passiere jedoch zu häufig das Gegenteil, kritisiert Grimm: „Der Staat kommt einer Klientel, die sehr, sehr, sehr stark an der klimaschädlichen Individualmobilität hängt, durch Subventionen und durch Vergünstigungen entgegen.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /