© Frauke Riether auf pixabay.com
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Klimaschutz steht und fällt mit Naturschutz

Natur- und Klimaschutz müssen gemeinsam gedacht werden.

Wien - Anlässlich des Internationalen Tages der Artenvielfalt am 22. Mai weist der Naturschutzbund Österreich auf die gravierenden Versäumnisse beim Schutz von Arten und Lebensräumen hin und betont die Notwendigkeit Natur- und Klimaschutz gemeinsam zu denken.

In der allgegenwärtigen Diskussion über die Klimakrise und den Ausbau erneuerbarer Energien wird die Problematik um den stetigen Verlust der Artenvielfalt hintangestellt. Der Schutz unserer Natur ist jedoch eine wesentliche Voraussetzung dafür, dem Klimawandel entgegenzuarbeiten und seine Auswirkungen zu mindern. „Klimawandel und Artensterben sind eng miteinander verflochten und können nicht getrennt voneinander bekämpft werden. Sie sind nur die sichtbaren Zeichen des eigentlichen Problems: die Zerstörung der ökologischen Basis unseres Lebens“, betont Naturschutzbund Präsident Roman Türk die Notwendigkeit eines raschen Umdenkens.

Intensive Landwirtschaft, Entwässerung, Bodenversiegelung, ungebremster Straßenverkehr und vielerorts ungebremste Naturzerstörung spielen nicht nur der Klimaerwärmung in die Karten. Sie führen auch zu einem massiven Rückgang von natürlichen Lebensräumen und der mit ihnen verbundenen Artenvielfalt. Laut Umweltbundesamt sind in Österreich mehr als die Hälfte aller Amphibien und Reptilien, beinahe die Hälfte aller Fische, ein Drittel aller Vögel und Wirbellosen und ein Viertel aller Säugetiere gefährdet. Vor allem in der Kulturlandschaft sind einst weit verbreitete Tiere wie Laubfrösche, Braunkehlchen oder Wildbienen in ihrer Existenz bedroht.

Die Vielfalt der Arten ist aber unsere Lebensversicherung. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern, sind Schutz von Biodiversität und intakte Ökosysteme unerlässlich. Denn stabile, naturnahe und vielfältige Lebensräume sind oft nicht nur Hotspots der Artenvielfalt. Moore und Wälder speichern auch Kohlenstoff und verringern so die Treibhausgase. Auen und Feuchtwiesen binden Wasser und schützen bei Trockenheit genauso wie vor Hochwässern – eine angesichts der immer größeren Wetterextreme unschätzbare Naturleistung.

Obwohl diese Erkenntnisse vorliegen, wird dem Artenschutz national wie international deutlich weniger Beachtung geschenkt als dem Klimaschutz. „Die Politik muss Klima- und Naturschutz miteinander vereinbaren und den Erhalt natürlicher Ökosysteme als effektivstes Instrument im Kampf gegen den Klimawandel forcieren“, appelliert Roman Türk an die politisch Verantwortlichen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /