© ROBIN WOOD / Dörfer statt Kohle
© ROBIN WOOD / Dörfer statt Kohle

Kletterprotest im Rheinland: Dörfer statt Kohle

ROBIN WOOD fordert Stopp der Umsiedlungen und des Braunkohleabbaus

Tagbau Inden - „Ich will Dörfer – keine Kohle!“ – diese Forderung legten ROBIN WOOD-Aktivist*innen bei einer Kletteraktion dem sogenannten Indemann im rheinischen Braunkohlerevier in den Mund. Dazu entrollten sie eine große Sprechblase an dem 36 Meter hohen Aussichtsturm, einer Stahlkonstruktion in Menschengestalt. Der Turm steht am Tagebau Inden, in dem RWE noch weitere neun Jahre Braunkohle abbauen will. Die Aktivist*innen solidarisieren sich mit den aktuellen Protesten gegen die Zerstörung der vom Braunkohletagebau bedrohten Dörfer. ROBIN WOOD fordert von der NRW-Landesregierung einen Umsiedlungsstopp und eine Energiepolitik im Sinne des Allgemeinwohls und des Klimaschutzes.

„Dass im 21. Jahrhundert in Deutschland Dörfer weiterhin der Kohle geopfert werden sollen, ist klares Politikversagen. Angesichts der Klimakatastrophe darf die Braunkohle unter den Dörfern auf keinen Fall mehr abgebaut und verbrannt werden! Sie wird auch energiewirtschaftlich nicht benötigt. Hier verlieren Menschen ihr Zuhause für ein absolut überholtes, klimaschädliches Geschäftsmodell“, sagt ROBIN WOOD-Energiereferentin Ronja Heise.

Seit Jahren protestieren Bewohner*innen gemeinsam mit Klimaaktivist*innen gegen die Abbaggerung von Dörfern in den Braunkohlerevieren und für ein schnelles Ende der Kohleverstromung. Das im Sommer verabschiedete Kohlegesetz der Bundesregierung zögert den Kohleausstieg künstlich bis ins Jahr 2038 hinaus und verhindert nicht die Zerstörung weiterer Dörfer für den Tagebau. RWE hält an seinen Plänen fest, für den Kohleabbau im Tagebau Garzweiler sechs Dörfer zu zerstören. Auch in den beiden anderen deutschen Braunkohlerevieren, Lausitz und Leipziger Land, sind Menschen weiterhin von einer Umsiedelung bedroht.

„Mit dem katastrophalen Kohlegesetz hat die Bundesregierung sich klar gegen den Schutz des Klimas und der Dorf-Bewohner*innen entschieden und für den Profit der Kohlekonzerne. Aber das letzte Wort ist nicht gesprochen. Gemeinsam werden wir uns für den Erhalt der Dörfer und für Klimagerechtigkeit einsetzen – bis alle Bagger still stehen!“, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Juri Jordan.

Die Proteste der Anti-Kohle-Bewegung gehen in eine neue Runde. Das Aktionsbündnis Ende Gelände hat für die kommende Woche zu Aktionen massenhaften zivilen Ungehorsams im rheinischen Revier aufgerufen. Die Regierungen im Bund und in NRW bekommen damit die Quittung für eine untragbare, klimafeindliche Energiepolitik. Die Taktik, den Kohle-Konflikt mit einer Kommission und einem Gesetz zu befrieden, ist nicht aufgegangen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /