EU: 5. PCI-Liste forciert Erdgas und CCS
AKWs sind derzeit out - Beschluss erst in 2 Monaten
PCI, Projects of Common Interest, sind Großprojekte der EU, die finanziell und politisch-administrativ bevorzugte Unterstützung genießen, insbesondere Subventionen von EU-Einrichtungen, die aus Steuergeldern gespeist werden.
Die 5. PCI-Liste wurde nun veröffentlicht und soll nach Konsultationen in ca. 2 Monaten Rechtskraft erhalten.
1. Neben dem Schwerpunkt Stromnetzausbau zwischen und innerhalb von EU-Mitgliedsstaaten sticht vor allem hervor, dass immer noch sündteure Erdgas-Megaprojekte - wenn auch keine neuen - die PCI-Liste nach wie vor eindeutig dominieren.
2. Hinzu gesellen sich neu immense Pipeline-Projekte zum Transport von CO2. Oder auf den Punkt gebracht: Die von der Fossillobby inszenierte Fata Morgana "Blauer Wasserstoff" (gewonnen aus Erdgas mittels CO2-Abscheidung, mit anschließendem Pipelinetransport und Verpressung irgendwo in den Untergrund) bekommt unser Steuergeld.
Warum zahlt sich der potente Fossilsektor seine CCS-Phantasien nicht aus der eigenen Tasche?
3. Der Versuch, Atomkraft als subventionswürdig in die Liste aufzunehmen, ist momentan gescheitert. Was jedoch nicht heißt, dass die Kommissionsmitglieder in den kommenden 2 Monaten nicht weiterhin von AKW-Lobbyisten intensiv "bestrahlt" werden dürften.
ec.europa.eu/energy/sites/default/files/fifth_pci_list_19_november_2021_annex.pdf
Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at
Verwandte Artikel:
- Deutschland: Fiktiver Klimaschutz ersetzt tatsächliches Handeln
- Trumauer zahlen bald viel weniger für ihren Strom
- STUDIE: Im Verkehr übersteigen in Deutschland Fossilprivilegien die CO2-Abgabe
- 80 % der Architekten kannten Begriff für gebäudeintegrierte Photovoltaik nicht
- Gesunkene Pelletpreise im April begünstigen Einlagerung
- ZEIGE ALLE BERICHTE ZU DIESEM THEMA
Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /