© Standing Rock Sioux Tribe / Friedlicher Protest in North Dakota
© Standing Rock Sioux Tribe / Friedlicher Protest in North Dakota

Immer größerer Protest gegen Pipelineprojekt durch Land der Indianer

Lakota Indianer (Nord Dakota) rufen um internationale Hilfe

Bereits seit Monaten ist die geplante Pipeline, deren erster Teil bereits fertig gestellt wurde, ein Thema bei Umweltaktivisten in den USA. Der Widerstand gegen das Projekt, das Frackingöl befördern soll, wächst und wächst. Die Mitglieder des Standing Rock Sioux Tribe sind überzeugt, dass die 3.700.000.000 Dollar Pipeline, die 470.000 Barrel Öl pro Tag tranportieren soll, eine ökologische und kulturelle Bedrohung ihre Heimat ist.

Seit einigen Wochen formiert sich deshalb in Nord Dakota (USA) der seit eineinhalb Jahrhunderten größte Indianeraufstand in den USA. Hunderte Stämme und tausende Personen sind gegen die Errichtung der Pipeline (Dakota Access Pipeline - DAPL) aktiv. Sie fürchten nicht nur um die Zerstörung von Trinkwasserressourcen durch mögliche Lecks der Pipeline (die Pipeline wird den Missouri unterqueren - Lecks bei Pipelines sind [leider] an der Tagesordnung), sondern auch um die Zerstörung religiös relevanter Stätten durch den rücksichtslosen Bau der Trasse. Speerspitze im Widerstand ist der "Standing Rock Sioux Tribe", dessen Vorsitzender, Dave Archambault II, vor kurzem auch beim UN Menschenrechtsrat in Genf berichtet hat.
 
Durch den Aufmarsch von militärisch ausgerüsteten Polizeieinheiten und dem bereits erfolgten Einsatz von Kampfhunden gegen die indianischen "Beschützer von Wasser (Water Protectors)" droht der bisher (auf indianischer Seite) friedliche Protest in Gewaltaktionen gegen die "Protectors", die ihr Land beschützen wollen, auszuarten. Immer wieder kommt es zu Verhaftungen, am 4. Oktober gab es einen großen Protestmarsch gegen das Megaprojekt.
 
Die Situation spitzt sich täglich zu, wird aber von unzähligen Indigenen dokumentiert. Texte, Fotos und Videos werden ständig in den sozialen Medien gepostet.

19 Mitglieder des Kongresses haben in einem gemeinsamen Brief an das Weiße Haus verlangt, dass die Obama-Regierung sich zum Bau der umstrittenen Dakota Pipeline in North Dakota einschaltet. Die Abgeordneten fordern Präsident Obama auf, der ausführenden Firma die Bundesgenehmigungen für die Dakota Acess Pipeline zu entziehen, genauso, wie dies bei der Ablehnung der Keystone Pipeline bereits erfolgt ist.

Auch Sänger und Schauspieler schalten sich nun in den Konflikt ein, unter anderen unterstützt Neil Young die Indianer:
 



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /