© System Change, not Climate Change / Überreichen der Zeitung und der Pflanze an den Bürgermeister
© System Change, not Climate Change / Überreichen der Zeitung und der Pflanze an den Bürgermeister

LobauBleibt überreichen Bürgermeister Ludwig "Pflanze um die er sich besser kümmern soll"

Aktivist*innen übergaben Michael Ludwig eine Pflanze, “damit er sich besser darum kümmert als um die 400 gerodeten Bäume von Hirschstetten”

Wien - Auf der Kleingartenmesse in Hirschstetten haben LobauBleibt-Sprecherin Lena Schilling und Anrainerin Nora Haidowatz Bürgermeister Michael Ludwig überrascht. Nur rund hundert Meter entfernt von den Baustellen der Stadtautobahn, wo hunderte Bäume gerodet worden waren, wollte er, wie die Aktivisten und Aktivistinnen meinen ein "Greenwashing-Event" abhalten. Auf die Menschen, die seit Monaten unmittelbar daneben gegen sein Betonprojekt protestieren, wollte er nicht eingehen. Deshalb sind die Aktivist*innen zu ihm gekommen. Sie überreichten dem Bürgermeister die neue Ausgabe der LobauBleibt-Zeitung und eine junge Pflanze - “Wir hoffen, dass er sich um diesen besser kümmern wird als um die 400 Bäume, die er hier in Hirschstetten roden hat lassen”, so Anrainerin Nora Haidowatz.

“Während Klimaaktivist*innen und Anrainer*innen seit dem Sommer in Hirschstetten gegen die Stadtautobahn protestieren, hat sich Michael Ludwig kein einziges Mal blicken lassen und ging jeglicher Diskussion konsequent aus dem Weg. Jetzt, nach zwei geräumten Baustellen, Klagsdrohungen und hunderten gerodeten Bäumen will sich der Wiener Bürgermeister als bürger*innennaher und naturverbundener Politiker inszenieren. Das ist einfach nur lächerlich”, so Lena Schilling, Sprecherin der LobauBleibt-Bewegung.

“Zuerst 400 Bäume roden, um eines der größten fossilen Projekte der jüngeren Geschichte umzusetzen, und jetzt bei einer Kleingartenmesse über die Klimamusterstadt Wien reden, geht sich nicht aus. Auf Beton wachsen keine Bäume”, so Nora Haidowatz.

„Es ist ein Skandal, wie der Lebensraum unserer Kinder in Hirschstetten durch den Bau der Stadtautobahn auf ewige Zeiten kaputt gemacht wird“ sagt eine weitere Anrainerin. Ein anderer meint: „Es ist einfach niederträchtig, wie wir hier in der Donaustadt belogen werden. Mit Unsummen von Steuergeldern wird die Notwendigkeit des Baus einer Autobahn beworben, sogar in öffentlichen Verkehrsmitteln! Durch den Autobahnbau wird der Autoverkehr in den Ortskernen aber noch mehr zunehmen. Und jetzt will der Bürgermeister zu uns kommen und sich für seine Klimapolitik loben lassen. Auf das können wir verzichten, das braucht niemand hier!”

“Ich hoffe, Bürgermeister Ludwig ist klar, dass wir nicht aufhören werden, gegen dieses Projekt zu protestieren. Ab heute verteilen wir 150.000 Zeitungen in ganz Wien und am 28. Mai ist der Parteitag der SPÖ - und wir werden unseren Protest zu Tausenden dorthin tragen”, so Anna Kontriner, Sprecherin von LobauBleibt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /